5 "Don’ts"
bei der Unterrichtung von AD(H)S-Kindern

1. Keine störenden Reizquellen!

Einzelarbeitsplatz in unmittelbarer Nähe des Lehrers

2. Keine Vermischung von Informationen, nicht zu viel sprechen!

  • Arbeitsanweisungen in kurzen, verständlichen, eindeutig zu verstehenden Sätzen
  • Nicht mehrere Handlungen gleichzeitig ausführen (Sprechen+Schreiben+Zeigen)

3. Keine öffentlichen Zurechtweisungen!

  • Zum Platz des Kindes gehen, ihm vorsichtig und leicht auf die Schulter tippen oder Blickkontakt herstellen (jedoch ohne zu rügen!)
  • Durch nonverbale Signale die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken (z. B. Deuten auf eine Stelle im Buch)
  • Leise, knapp und freundlich auf seine Pflichten hin ansprechen

4. Kein Argumentieren in Stress-Situationen!

Auszeit im Klassenraum oder außerhalb mit Beaufsichtigung

5. Keine unbeaufsichtigte Freiarbeit!

  • klare und überschaubare Arbeitsanweisungen
  • klare Zeitvorgaben
  • Aufgaben möglichst mit Selbstkontrolle

Empfehlungen zum Umgang mit rechenschwachen
(dyskalkulen) Schülern im Unterricht:


  • Verständnis dafür zeigen, dass ein rechenschwacher Schüler sich immer im Rückstand befindet und mehrmals nachfragen muss. Auch werden Handlungsschritte trotz mehrmaliger Wiederholungen wieder vergessen.
  • Nutzung von Hilfsmitteln sollten erlaubt werden, z. B. 1x1 Tafel, Umrechnungstabellen, Taschenrechner (bei größeren Schülern), Abakus (bei kleineren Schülern)
  • Zur Automatisierung der Grundaufgaben und Malfolgen sollte auf verschiedene Aufgabentypen verzichtet werden. Auch bildhafte Unterstützung erleichtert den Vorgang. Es sollte sich vorwiegend auf grundlegende Darstellungsformen von Rechenaufgaben, z. B. Gleichungen, Platzhalter, Tabellen) beschränkt werden.
  • Auf Kopfrechnen und mündliches Abfragen sollte weitestgehend verzichtet werden. Besser wären die Benotung von zusätzlichen Hausarbeiten bzw. Übungsblättern.
  • Alle beteiligten Personen (Schüler, Lehrer, Eltern, Nachhilfelehrer) sollten sich abstimmen, welche Rechenwege genutzt werden.
  • Auf überfordernde Informationen (Eselsbrücken, Rechenvorteile) sollte weitestgehend verzichtet werden, da sie den rechenschwachen Schüler nur durcheinander bringen. Die Grundmuster der Rechenoperationen sollten als Wiederholung dienen.
  • Wenn der rechenschwache Schüler eine Lerntherapie bzw. Lernförderung besucht, sollten die Förderstunden in der Schule in dem Fach Mathematik ausgesetzt werden.
  • Bei der Erteilung von Hausaufgaben sollte differenziert werden. Wichtig ist auch hier wieder die Festigung der Grundaufgaben.
  • Leistungsüberprüfungen sollten angepasst werden, z. B. durch weniger Aufgaben bzw. längere Arbeitszeit, Hilfsmittelverwendung, einfach formulierte Aufgabenstellungen bzw. Betonung von Schlüsselwörtern . Auch besondere Bedingungen (anderer Raum, Leistungsfeststellung während einer Förderstunde) sollten gewährt werden. Bei der Benotung sollte nicht nur das Endergebnis bewertet werden, sondern auch die Rechenschritte.