Was ist Legasthenie bzw. Dyskalkulie?

Definition Legasthenie

"Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und/oder Rechnens."
(Dr. Astrid Kopp-Duller)

Folgendes Beispiel soll Ihnen das Zusammenwirken der einzelnen Teilleistungen, die ein Kind z. B. beim Schreiben eines Satzes benötigt, zeigen.

Der Schüler schreibt eine Ansage auf:

Er muss die Stimme des Lehrers aus der Fülle von Reizen (Akustik) herausfiltern und ihm zuhören. Er erfasst den Satz. Er zerlegt den Satz in Wörter, die Wörter in einzelne Laute, ordnet den Lauten die jeweiligen Symbole zu, bringt die Buchstaben noch in die richtige Reihenfolge, schreibt (Optik) den Satz/ die Wörter auf mithilfe von Schreibbewegungen (Motorik) und das noch grammatikalisch und orthographisch richtig!

Funktioniert eine der Teilleistungen des Schülers nur differenziert, ist er nicht fähig, den Satz ohne Fehler aufzuschreiben!

Definition Dyskalkulie

Schon im Kindergartenalter entwickelt sich ein vorläufiges Wissen über die Bedeutung von Zahlen und Mengen. Diese Kenntnisse erweitern Kinder dann in den ersten Schuljahren, indem sie die Grundrechenarten lernen und die Basis mathematischer Logik verinnerlichen. Jeder Lernschritt baut dabei auf den vorhergehenden auf.

Die Dyskalkulie (Rechenschwäche) tritt im Zusammenhang mit Zahlen auf und weist dieselben Symptome wie bei der Legasthenie auf. Sie wird auch als „Teilleistungsschwäche Mathematik“ bezeichnet.

Dyskalkulie ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schulische Entwicklungsstörung anerkannt und wird in ihrer Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD 10; F81.2) beschrieben und definiert. Als Ansprechpartner für Betroffene, Eltern, Lehrer und Fachleute hält sich der BVL an diese Definition.

Auszug aus der ICD-10
„Diese Störung bezeichnet eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.“

Das Training

Der Legasthenietrainer arbeitet mit:

  • Kindern und Jugendlichen mit einer Lese- und/oder Rechtschreibschwäche (Legasthenie)
  • Kindern und Jugendlichen mit einer Rechenschwäche (Dyskalkulie)
  • Kindern im Vorschulalter, welche differenzierte Sinneswahrnehmungen aufweisen
  • Erwachsenen, die Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen haben

Ablauf des Trainings:

  • Erstgespräch mit Schüler & Eltern (Anamnese, Durchsehen mitgebrachter Schriftproben, evtl. Gespräch mit Lehrer)
  • Abklärung einer eventuell vorliegenden Teilleistungsschwäche mit Hilfe verschiedenster Testverfahren
  • Erstellung eines individuellen Trainingsplanes

Belohnen Sie Ihr Kind für eine fehlerfreie Hausaufgabe, eine gute Zensur oder wenn es sich ganz sehr bemüht bzw. angestrengt hat. Dafür gibt es für jede Stufe einen Lieblingsaufkleber und wenn die Leiter voll ist, darf das Kind sich etwas wünschen (zum Beispiel einen Oma-Tag, oder 1mal Eis essen). Ihnen fällt bestimmt etwas ein!

Motivationsleiter für Eltern